Leif Høegh (1896-1974)
Leif Høegh zeichnete sich durch unternehmerische Entschlossenheit und enormen Arbeitseifer aus, verstand es aber auch, gegebenenfalls Befugnisse zu delegieren. Im Alter von 31 Jahren gründete er sein eigenes Unternehmen und trat als Entrepreneur im Bereich des Seetransports hervor. Zeit seines Lebens galt Leif Høeghs Hauptinteresse vor allem der Makroökonomie und der Politik sowie dem internationalen Handel und Finanzwesen. Diese Interessen ließ er auch in seine eigene Unternehmensstrategie einfließen. Sein privates Interesse an Literatur und Theater führte ihn zudem in den Vorstand des Nationaltheaters in Oslo, wo er viele Jahre lang tätig war.
Kindheit und Jugend in einem hochgebildeten Unternehmerhaushalt
Herr Høegh wuchs in einer großbürgerlichen Familie in Christiania (dem heutigen Oslo) auf, wo sein Vater ein erfolgreiches Holzhandelsunternehmen betrieb. Wahrscheinlich wurde hier, bei Gesprächen am Esstisch, der Grundstein für Leif Høeghs Interesse an Handel und Wirtschaft gelegt.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs schrieb sich Høegh als Student für Volkswirtschaft an der Universität von Christiania ein und schloss sein Studium im Mai 1916 mit Auszeichnung ab. Nach einem Jahr Militärdienst war es dann an der Zeit zu entscheiden, was er als nächstes tun wollte.
Schon damals hielt Leif Høegh die Schifffahrt für das einzig wirklich internationale, von Norwegen aus betriebene Geschäft, und es reizte ihn, mehr über die Dynamik dieses Sektors zu erfahren. So arbeitete er einige Jahre in New York, bevor er nach Norwegen zurückkehrte, um dort sein neu erworbenes Wissen einzusetzen.
Im Alter von 31 Jahren nimmt er sein erstes Schiff unter Vertrag
Nach einigen Jahren in der Schifffahrtsbranche in Oslo trug Leif Høegh sich mit dem Gedanken, selbst in die Tankerschifffahrt zu investieren. So reiste er 1927 nach London, um dieses Vorhaben mit Schiffsmaklern und Schlüsselpersonen der Ölindustrie zu besprechen. Auf dem Rückweg nach Oslo traf er sich in Kopenhagen mit A.P. Møller, der ihm riet: „Machen Sie sich so bald wie möglich selbständig; das habe ich in Ihrem Alter getan und es nie bereut.“
Wenige Tage später unterzeichnete Leif Høegh mit finanzieller Unterstützung von A.P. Møller einen Vorvertrag für einen Öltanker mit der Odense Staalskibsverft. Im August 1928 lief Leifs erstes Schiff, die „Varg“, aus der dänischen Werft aus – mit Kurs auf Baytown, Texas, USA.
Norwegische Reeder in der geheimen Widerstandsbewegung
Im Zweiten Weltkrieg und danach leitete Leif Høegh nicht nur sein Unternehmen, sondern beteiligte sich auch aktiv an der internationalen Schifffahrtspolitik. Als Norwegen 1940 in den Krieg eintrat, erwarb die norwegische Regierung die gesamte norwegische Handelsschiffsflotte für die von London aus geleiteteReedereiorganisation Nortraship. Währenddessen trafen sich Leif Høegh und seine Freunde im Norwegischen Reederverband zu Untergrundtreffen in Oslo und leisteten Widerstand gegen die Besatzer.
In seinen Memoiren schreibt Leif Høegh, dass er sich in dieser Zeit vor einer möglichen Verhaftung durch die Deutschen versteckte, indem er „die Nächte bei Minusgraden mit einer gestrickten Wollmütze und Handschuhen im Hauptgebäude oder bei den „Waldmenschen“ verbrachte“. „Ich hatte immer Skier vor dem Esszimmerfenster stehen“, schreibt er. Er war ständig darauf vorbereitet, in den Wald zu fliehen, falls die Deutschen bei ihm zuhause an die Tür klopfen sollten.
Arbeit für die norwegische Regierung
1944 wurde Leif Høegh von der norwegischen Regierung, die damals in London saß, gebeten, von London aus die United Maritime Authority (UMA) zu leiten, die nach dem Krieg als internationale Schifffahrtsorganisation gegründet werden sollte, während Nortraship aufgelöst wurde. Leif Høegh blieb bis ein Jahr nach Kriegsende in London, nahm aber auch danach noch viele Jahre lang an Treffen der Schifffahrtsbranche in aller Welt teil.
Von der Existenzgründung bis zum professionellen Management
Bei Rückkehr nach Norwegen 1946 war es nicht einfach, die Reederei wieder aufzubauen, schreibt Leif Høegh in seinen Memoiren. Zunächst richtete er sein Privathaus als vorläufiges Büro für das Unternehmen ein. Nach einigen Jahren bezog das Unternehmen dann neue Räumlichkeiten inParkveien 55 in Oslo, wo es bis 1982 ansässig war.
Leif Høegh interessierte sich weiterhin sein ganzes Leben lang aktiv für Politik und Makroökonomie. Er erlebte die Verwandlung seines Unternehmens von einem eigentümergeführten Betrieb in ein Unternehmen mit professionellem Managementteam unter Leitung seiner Söhne. Bei seinem Tod im Jahr 1974 zählte Leif Höegh & Co. zu den größten Schifffahrtsunternehmen in Privatbesitz in Europa.
Unsere Flotte
Bei Höegh Autoliners sind wir stolz auf unsere Flotte von 40 Schiffen mit der größten Durchschnittsgröße in der Branche. Schauen Sie sich unsere Flotte an und entdecken Sie die beeindruckenden Fähigkeiten der einzelnen Schiffe, die auf den Weltmeeren unterwegs sind und Fracht zu Bestimmungsorten in aller Welt transportieren.