Norwegische Reeder in der geheimen Widerstandsbewegung
Im Zweiten Weltkrieg und danach leitete Leif Høegh nicht nur sein Unternehmen, sondern beteiligte sich auch aktiv an der internationalen Schifffahrtspolitik. Als Norwegen 1940 in den Krieg eintrat, erwarb die norwegische Regierung die gesamte norwegische Handelsschiffsflotte für die von London aus geleiteteReedereiorganisation Nortraship. Währenddessen trafen sich Leif Høegh und seine Freunde im Norwegischen Reederverband zu Untergrundtreffen in Oslo und leisteten Widerstand gegen die Besatzer.
In seinen Memoiren schreibt Leif Høegh, dass er sich in dieser Zeit vor einer möglichen Verhaftung durch die Deutschen versteckte, indem er „die Nächte bei Minusgraden mit einer gestrickten Wollmütze und Handschuhen im Hauptgebäude oder bei den „Waldmenschen“ verbrachte“. „Ich hatte immer Skier vor dem Esszimmerfenster stehen“, schreibt er. Er war ständig darauf vorbereitet, in den Wald zu fliehen, falls die Deutschen bei ihm zuhause an die Tür klopfen sollten.
Arbeit für die norwegische Regierung
1944 wurde Leif Høegh von der norwegischen Regierung, die damals in London saß, gebeten, von London aus die United Maritime Authority (UMA) zu leiten, die nach dem Krieg als internationale Schifffahrtsorganisation gegründet werden sollte, während Nortraship aufgelöst wurde. Leif Høegh blieb bis ein Jahr nach Kriegsende in London, nahm aber auch danach noch viele Jahre lang an Treffen der Schifffahrtsbranche in aller Welt teil.
Von der Existenzgründung bis zum professionellen Management
Bei Rückkehr nach Norwegen 1946 war es nicht einfach, die Reederei wieder aufzubauen, schreibt Leif Høegh in seinen Memoiren. Zunächst richtete er sein Privathaus als vorläufiges Büro für das Unternehmen ein. Nach einigen Jahren bezog das Unternehmen dann neue Räumlichkeiten inParkveien 55 in Oslo, wo es bis 1982 ansässig war.
Leif Høegh interessierte sich weiterhin sein ganzes Leben lang aktiv für Politik und Makroökonomie. Er erlebte die Verwandlung seines Unternehmens von einem eigentümergeführten Betrieb in ein Unternehmen mit professionellem Managementteam unter Leitung seiner Söhne. Bei seinem Tod im Jahr 1974 zählte Leif Höegh & Co. zu den größten Schifffahrtsunternehmen in Privatbesitz in Europa.
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